Fabian Czolbe
Fabian Czolbe
E-Mail: czolbe [at] schriftbildlichkeit.de
Dissertationsvorhaben
"Schriftbildliche Zeugnisse medialer Formung und Übersetzung des Musikschaffens.
Zum Problem medienkritischer Skizzenforschung im Bereich elektroakustischer Musik und Computermusik"
Projektbeschreibung
Heterogene Materialien hinterlassen im kompositorischen Schaffens- und Verschriftlichungsprozess zeitgenössischer Musik Spuren, die zu formenden Bestandteilen des kreativen Prozesses werden.
Mit ihrem Schwerpunkt im Bereich elektroakustischer Musik will die Dissertation Modellfälle herausarbeiten, die die Eigenheiten der Darstellungsformen, ihre Wirkung auf das künstlerische Schaffen sowie deren notationelle Materialisation darstellen.
Für diesen analytischen Ansatz ist vor der Partitur die kompositorische Skizze der erste Anhaltspunkt für den künstlerischen Prozess. Auf konzeptueller und textlicher Ebene zeigt sich hier eine Dialektik der meist heterogenen Ausgangsmaterialien. Ein Annäherungsprozess, eine erste Kontaktaufnahme, eine Starrheit, ein widerstandsloses Ineinander-Zerfließen einzelner Elemente wird sichtbar und lässt kommende Erscheinungen erahnen. Die Rolle der Symbolik unterschiedlichster Herkunft wird an dieser kreativen Gelenk- oder Schnittstelle durchaus zu einem formenden und damit zu hinterfragenden Bestandteil. Es zeigt sich, welche Eigenschaften der Ausgangsmaterialien sich dem künstlerischen Konzept beugen, in welcher Form andere beibehalten werden und das künstlerische Konzept unterwerfen bzw. zu einem dialektischen Fortschreiten führen.
Im Fokus eines solch mehrdimensionalen Zugangs liegen damit die Gelenk- und Vermittlungsstellen innerhalb des Prozesses, die Rolle der Symbolik und Grafik an diesen Gelenkstellen, die Heterogenität sowie die Materialspezifika und deren Bedeutung für die Werkgenese.
Auf diese Weise kann aus musikalischen Kontexten heraus Grundlegendes zum Entstehungs- und Formungsprozess gegenwärtiger Schriftbilder herausgearbeitet und dem text- und bildlastigen interdisziplinären Diskurs zugeführt werden. Das Zusammenspiel aus verschiedenartigen Materialien und deren Eigenheiten beinhaltet Vermittlungsprozesse, die mediale Formungsbedingungen in Schrift und Bild erkennbar machen und damit zum Zeugen des durch Wissen und Intuition geformten künstlerischen Schaffens werden.
Curriculum Vitae
seit Oktober 2008 |
Stipendiat des Graduiertenkollegs „Schriftbildlichkeit“ an der Freien Universität Berlin im Forschungsbereich der Verschriftlichung in kompositorischen Schaffensprozessen zeitgenössischer Musik |
10/2008 |
Hochschulabschluss an der Humboldt Universität zu Berlin, Magister Artium in Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie |
2-9/2007 |
Stipendiat für ein Auslandssemester in Polen (Krakau – Jagiellonen-Universität und frei Arbeiten in Zusammenarbeit mit dem Studio für elektr onische Musik Krakau) |
10/2006-3/2007 |
Tutor für Musiktheorie und Notensatz an der HU Berlin |
10/2003 |
in Nebenfächern das Studium der Kunstgeschichte und Philosophie |
10/2002 |
Studium der Musikwissenschaft an der Humboldt -Universität zu Berlin |