Michael Wamposzyc
Michael Wamposzyc
E-Mail: wamposzyc [at] schriftbildlichkeit.de
Dissertationsvorhaben
"Typographie und visuelle Darstellungsformen im Medium Zeitschrift.
Operativität und Ästhetik der Titelblätter in Polen und Deutschland von 1945 bis heute"
Projektbeschreibung
Das Promotionsvorhaben stellt eine vergleichenden Analyse der Titelblätter von zwei politischen Nachrichtenmagazinen aus Deutschland und Polen vor: dem „Spiegel“ und der „Polityka“. Gegenstand der Diskussion soll das jeweilige spezifische Design, betrachtet aus der Perspektive der systemtheoretischen und empirischen Erkenntnisse aus Medien- und Kommunikationswissenschaften sein. Mittels empirischer Analyse soll geklärt werden, wie die Verwendung der visuellen Darstellungsformen in den Jahren 1945 – 2008 zur Entwicklung heutiger, eigenständiger operativer und ästhetischer Kommunikations-Codes in beiden Ländern geführt hat.
Die Doppelnatur von Schrift als sprachliches und visuelles Zeichensystem stellt die Typographie der Titelblätter in ein Spannungsfeld von sprachlicher und visueller Kommunikation. Die graphisch variable und zugleich maschinell reproduzierbare Zeichenstruktur von Druckschrift erlaubt vielfältige Semantisierungen von typographischen Gestaltqualitäten. Diese können dem Leser als unterschiedliche emotionale Reize, historische Anspielungen oder weltanschaulich-ideologische Inhalte mitgeteilt werden. Infolge der Erweiterung des sprachlichen Kommunikationsspielraums durch Bilder wird zusätzlich die Analyse der Typographieanwendung auf die Interpretation der Text/Bild-Wechselwirkung angewiesen sein. Eine adäquate Beschreibung der Symbiose beider Systeme bringt eine konnotative Beschreibung der Typographie in Zusammenhang mit einer analytischen Beschreibung der Bilder und bildet eine systemtheoretische strukturelle Kopplung der Schriftbildlichkeit.
Wie in keinem anderen Funktionssystem spielt in den Massenmedien die Aktualität und Zeitabhängigkeit eine besondere Rolle. Durch das periodische Erscheinen über lange Zeiträume müssen die Titelblätter einer Zeitschrift einerseits eine ästhetische Konstanz und Zusammengehörigkeit darstellen, und andererseits eine operative Varianz und Originalität aufweisen, um nicht mit den vorherigen Ausgaben verwechselt zu werden. In der publizistischen Praxis bedeutet das eine weitgehende Konzentration auf Einzelereignisse und Einzellthemen, die in ihrer visuellen Darstellungsform strikt an den allgemeinen ästhetischen Zeitgeist gebunden werden.
Curriculum Vitae
Seit 10/2008 |
Doktorand im Graduiertenkolleg „Schriftbildlichkeit“ an der Freien Universität Berlin (DFG–Stipendium) |
2008 |
Ernennung zum Meisterschüler im Studiengang Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Joachim Sauter |
2006 |
Diplom der Universität der Künste Berlin mit der Bewertung: „sehr gut“, Thema „Ästhetische Praxis als Orientierung im Visuellen Prozess“ |
2005 |
Auslandssemester an der School of Art Institute Chicago (NICA–Stipendium) |
2004 |
Auslandssemester am London College of Communication (Erasmus–Stipendium) |
2003-2004 |
Mitarbeit als studentische Hilfskraft an der Universität der Künste Berlin, Tutorenstelle bei Prof. Holger Matthies |
2002-2004 |
Freie Mitarbeit als Art–Director in der studentischen Kommunikationsagentur „Töchter und Söhne“ |
2000-2006 |
Studium der Visuellen Kommunikation und Experimenteller Mediengestaltung an der Universität der Künste Berlin, Institut für Transmediale Gestaltung |