Alexander Schwan
Alexander Schwan
E-Mail: schwan [at] schriftbildlichkeit.de
Dissertationsvorhaben
"Tanz als Schrift im Raum.
Graphismus in postmoderner und zeitgenössischer Choreographie bei Trisha Brown, Jan Fabre, William Forsythe und Lin Hwai-min "
Projektbeschreibung
Forschungsgegenstand ist das Phänomen des Graphismus im postmodernen und zeitgenössischen Tanz, die ausgeprägte Tendenz, Choreographie bewusst als flüchtiges Schreiben im Raum zu inszenieren. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die strukturelle Analogie von Tanz und Schrift – die in unterschiedlicher Weise jede Choreographie durchzieht – im Tanz selbst reflektiert und sichtbar gemacht werden kann. Welche künstlerischen Mittel können und müssen Choreographien einsetzen, um in der Aufführung eine sichtbare autoreflexive Auseinandersetzung über die Schriftbildlichkeit ihrer Bewegung zu führen?
Diese Fragestellung wird an herausragende Konzeptionen des graphistischen Tanzes gerichtet, an die Arbeitsweisen von Trisha Brown, Jan Fabre, William Forsythe und Lin Hwai-Min. Methodisch werden dabei Differenzierungen aus dem neueren literatur- und kulturwissenschaftlichen Schriftdiskurs auf das Analogon des Tanzes übertragen. Die Verfeinerungen und Revisionen, die der Schriftbegriff in der jüngsten Zeit hinsichtlich der Materialität und der Bildlichkeit von Schrift erfahren hat, schärfen damit auch den Blick auf den Tanz als einem Schreiben im Raum.
Ziel der Dissertation ist eine Poetik des Tanzes als écriture corporelle, die die Rezeptionsmöglichkeiten von Tanz als Schrift und Schreiben im Raum auffächert. Deren Kristallisationspunkt stellt dabei die gleichermaßen opake wie ornamentale Schrift-Bildlichkeit des Tanzes dar, als flüchtige Körper-Kalligraphie und präposteröses Raum-Graffiti.
Curriculum Vitae
Abschlüsse
2009 |
Ordination (ref.), Ev. Kirche im Rheinland |
2004 |
Diplom Theaterregie, |
1999/2007 |
Erstes und Zweites Theologisches Examen, |
Berufliche Tätigkeit/Ausbildung
Seit 06/2009 |
Assoziiertes Mitglied im DFG-Graduiertenkolleg „Schriftbildlichkeit“, Freie Universität Berlin |
seit 2007 |
Pfarrer, Ev. Kirche im Rheinland |
2005-2007 |
Vikar an der Sophienkirche, Berlin, |
seit 2005 |
Doktorand am Lehrstuhl für Tanzwissenschaften, Freie Universität Berlin, |
2000-2004 |
Studium Theaterregie, |
2003 |
Masterclass Schauspiel, Salzburger Festspiele |
1996-1997 |
Auslandsstudium Judaistik, Hebräische Universität Jerusalem |
1993-2000 |
Studium Ev. Theologie und Philosophie |
Künstlerische Tätigkeiten
2001-2003 |
Regisseur |
2003 |
Aischylos, „Gefesselter Prometheus“ |
2002 |
Heiner Müller, „Quartett“ |
2001 |
Heinrich von Kleist, „Penthesilea“ |
1994-1998 |
Tänzer/Performer |
1998 |
„Elias“ |
1995 |
„Gottesvergiftung“ |
Publikationen (Auswahl)
2009 |
„Expression, Ekstase, Spiritualität. Paul Tillichs Theologie der Kunst und Mary Wigmans Absoluter Tanz“, in: Tanz, Bewegung & Spiritualität, Jahrbuch Tanzforschung Bd. 19, hg. von Dagmar Ellen Fischer und Thom Hecht, Leipzig 2009, S. 214-226. |
2007 |
„Kenosis in der Dokusoap. Das Geheimnis im Zeitalter der medialen Aufmerksamkeit“, in: Zeitschrift für Gottesdienst und Predigt, 1/2007, S. 19-21. |
seit 2005 |
Zahlreiche Veröffentlichungen in den Bereichen Homiletik und Spiritualität Co-Autor für „Predigtstudien im Christlich-Jüdischen Kontext“ |