Publikationen
Auf dieser Seite finden Sie die wichtigsten Veröffentlichungen unserer MitarbeiterInnen.
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2016
Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit niederländischen und belgischen Gelehrten, hrsg. , kommentiert und eingeleitet von Rita Schlusemann (Jacob und Wilhelm Grimm: Werke. Abteilung IV. Briefwechsel 1.1 und 1.2) Hildesheim 2016, XXII + 922 S.
Zwischen 1810 und 1863 pflegten Jacob und Wilhelm Grimm mit 42 niederländischen und belgischen Briefpartnern eine sehr lebhafte und von einer intensiven Zusammenarbeit zeugende Korrespondenz, die bisher nie zusammenhängend betrachtet werden konnte. Diese Lücke möchte die Edition schließen. Sie bietet erstmalig eine Ausgabe der 310 auf Deutsch, Niederländisch, Französisch, Lateinisch, Griechisch und Englisch verfassten Briefe, ergänzt durch Stellenkommentare und eine Einleitung zu jedem Briefwechsel.
Im 19. Jahrhundert spielten die Philologien und ihre fortschreitende Institutionalisierung im gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben eine herausragende Rolle. Ein bedeutendes Medium der wissenschaftlichen Kommunikation sind die Briefwechsel der Gelehrten. Die vorliegende Edition bietet ein unerlässliches Grundlagenwerk für die weitere Erforschung der europäischen Gelehrtenkultur sowie der Wissenschaftsgeschichte der Niederlandistik und der Germanistik als nahe miteinander verwandter Fachdisziplinen.
Hadewijch: Lieder. Originaltext, Kommentar, Übersetzung und Melodien.Hrsg. von Veerle Fraeters und Frank Willaert, in Zusammenarbeit mit Louis Peter Grijp, übersetzt von Rita Schlusemann. Berlin / New York: De Gruyter 2016, 462 S.
Die Begine Hadewijch ist eine herausragende Figur der niederländischen Literaturgeschichte des 13. Jahrhunderts. Hadewijchs Oeuvre besteht aus Briefen, Visionen und Liedern, die alle das Thema der mystischen Liebe zu Gott teilen. In ihren Liedern kleidet sie dieses Thema in die Form leidenschaftlicher Minnelyrik. Die Texte handeln von Liebeshoffnung und Euphorie, von der Sehnsucht nach Vereinigung, aber auch von Enttäuschung und dem Gefühl, auf ewig verlassen und vom Glück getrennt zu sein.
Die vorliegende Gesamtausgabe der Lieder basiert auf dem 2009 im Verlag ‚Historische Uitgeverij‘ in Groningen erschienenen Band Hadewijch: Liederen. Sie präsentiert die mittelniederländischen Texte in einer kritischen Edition nach der ältesten Handschrift, zusammen mit einem Stellenkommentar sowie einer von dem Musikwissenschaftler Louis Peter Grijp (†) erstellten Rekonstruktionen der Melodien. Eine ausführliche Einleitung erhellt die geistigen und sozialen Kontexte der Lieder.
Neu hinzu kommt eine neuhochdeutsche Übersetzung. Dem deutschen Publikum liegt das lyrische Werk von Hadewijch damit erstmals in einer kompletten zweisprachigen Ausgabe vor.
Alle 45 gesungenen oder vorgetragenen Lieder können online unter www.uantwerpen.be/ruusbroecinstitute-hadewijch angehört werden.
Grave, Jaap, Rick Honings, Bettina Noak (Hrsg.). 2016. Illness and Literature in the Low Countries. From the Middle Ages until the 21st Century. V&R unipress.
Seit der Antike existiert das Zusammenspiel zwischen Literatur und Medizin. Das erste Buch von Homers 'Ilias' etwa berichtet über die im Lager der Achaier ausgebrochene Pest. Handelt es sich hierbei um eine ausführliche Erzählung, so war vor allem das Genre des Aphorismus als eine literarische Technik zur Verbreitung medizinischen Wissens von Bedeutung, angefangen beim 'Corpus Hippocraticum' bis zu den 'Aphorismi de cognoscendis et curandis morbis' (1715) von Herman Boerhaave.Gleichzeitig wurde das Thema Krankheit und ihr Einfluss auf die Entwicklung der Menschheit von einer großen Zahl poetischer Gelehrter und gelehrter Poeten untersucht.
Der Sammelband vereinigt vierzehn Artikel, die sich mit dem Verhältnis von Krankheit und Literatur beschäftigen. Er bietet erstmals eine Übersicht der niederländischsprachigen Forschung zu diesem Thema, wobei die literarischen und kulturellen Funktionen medizinischen Wissens und die Poetik medizinischen wie literarischen Schreibens im Mittelpunkt stehen.
From as early as classical antiquity there has been an interplay between literature and medicine. The first book of Homer’s Ilias recounts the plague that swept the camp of the Achaeans. While this instance concerns a full-length book, it is the aphorism that is of greater importance as a literary technique for the dissemination of medical knowledge, from the “Corpus Hippocraticum” of antiquity until the “Aphorismi de cognoscendis et curandis morbis” (1715) by Herman Boerhaave. In addition, the subject of illness and its impact on mankind was explored by great numbers of poetic scholars and scholarly poets.
This collection offers fourteen articles which all highlight the relation between disease and literature. It entails a first-ever overview of Dutch-language research in this field, whereby the literary and cultural functions of medical knowledge and the poetics of medical and literary writing are in the focus.
Schlusemann, Rita. 2016. Schöne Historien. Niederländische Romane im deutschen Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. De Gruyter.
Am Modell des Liebes- und Abenteuerromans über Margriete und Heinrich von Limborch und dessen Wiedererzählungen im deutschen und niederländischen Sprachraum bietet die Arbeit eine komparatistische Analyse in diachroner Perspektive.
Der im niederländischen Sprachraum im 14. Jahrhundert entstandene Roman über die Abenteuer der Kinder des Herzogs von Limborch wurde oftmals neu geschrieben und wiedererzählt, so auch für den Heidelberger Hof durch Johann von Soest (ca. 1480), und 1516 als Druck in Prosa und Versen in Antwerpen. Das Wiedererzählen des Romans wird auf drei Ebenen untersucht. An einer Analyse der Paratexte (Prologe, Kapiteleinteilung, Illustrationen) schließt sich eine Interpretation der drei Romane mit Hilfe des „Close Reading“ an. Dabei wird der Roman grundsätzlich als Margriete-Roman, als weiblicher Gegenentwurf zum traditionellen Liebes- und Abenteuerroman, verortet. Drittens untersucht die Studie die Produktions- und Rezeptionsmilieus in Brabant, in Ripuarien, in Heidelberg und in Antwerpen.
Eine kulturgeschichtliche Erforschung der niederländisch-deutschen Literaturbeziehungen bis zur frühen Neuzeit, so zeigt die Arbeit, kann nur durch eine Verknüpfung von philologischer und buchgeschichtlicher Forschung erfolgen.
Schuster, Saskia. 2016. Zur Kongruenz morphologischer und syntaktischer A+N-Verbindungen im Deutschen und Niederländischen seit 1700. De Gruyter.
Variation ist ein wesentliches Merkmal von Sprachen und auf allen Ebenen der linguistischen Beschreibung zu finden. In der Forschungsliteratur wird allgemein angenommen, dass Variation – sofern es nicht zur funktionalen oder semantischen Ausdifferenzierung kommt – langfristig zu Verdrängungsprozessen und damit zu Sprachwandel führt. Als empirische Evidenz wird zumeist die Seltenheit lexikalischer Synonyme genannt. Der vorliegende Band bietet eine kritische Betrachtung dieser Annahme am Beispiel morphologisch-syntaktischer Konkurrenzen im Deutschen und Niederländischen. Konkreter Untersuchungsgegenstand sind Adjektiv-Nomen-Komposita (z.B. Kaltmiete), die gleichermaßen als Benennungen dienenden Phrasen (z.B. kaltes Büfett) sowie die zugrunde liegenden strukturellen Bildungsmuster Komposition und Phrasenbildung. Anhand historischer Fallstudien wird die Entwicklung beider Muster seit 1700 beschrieben und untersucht, ob von einem Verdrängungsprozess ausgegangen werden kann, der zur Unproduktivität eines der beiden Muster führt. Der Sprachvergleich erlaubt dabei die Identifikation einzelsprachlicher Präferenzen sowie verschiedener Faktoren, die zu Divergenz- und Konvergenzprozessen zwischen dem Deutschen und Niederländischen führen.
2015
Konst, Jan. 2015. Alles waan. Louis Ferron en het Derde Rijk. Amsterdam: De Bezige Bij.
In 2015 is het tien jaar geleden dat Louis Ferron overleed. De Tweede Wereldoorlog is uit zijn imposante oeuvre niet weg te denken en zijn vijf Duitslandromans behoren tot het belangrijkste wat er in de Nederlandse literatuur over de geweldsdictatuur van Adolf Hitler is geschreven. Als de onechtelijke zoon van een Nederlandse moeder en een Wehrmachtsoldaat vond de auteur uit Haarlem in zijn afkomst de eigenlijke drijfveer voor zijn literaire werk. Vanuit een diepe verbondenheid met zijn vaderland neemt hij zijn lezers mee naar de onderwereld van de Duitse geschiedenis en onderzoekt hij wat er tijdens de jaren dertig en veertig allemaal is misgegaan. Jan Konst is op zijn beurt gegrepen door de beelden, de motieven en de denkwereld van Ferron. Hij legt voor het eerst diens historische bronnen bloot en betrekt die in een nieuwe, omvattende duiding van de Duitslandromans. Het levert een fascinerend portret op, en opent de boeken van Louis Ferron voor nieuwe én oude lezers. Zeventig jaar na de Tweede Wereldoorlog en tien jaar na de dood van Louis Ferron is het tijd ze opnieuw voor het voetlicht te brengen.
2014
Bundschuh-van Duikeren, Johanna. 2014. Geschlecht und Postmoderne. Zur Auslotung eines komplexen Verhältnisses am Beispiel des niederländischsprachigen Romans. Göttingen: v&r unipress.
Wie steht es um die Geschlechterdifferenz in postmoderner Literatur? Zur Beantwortung dieser Frage wird exemplarisch das Romanwerk von vier niederländischen und flämischen Schriftstellern herangezogen. Dabei wird ein methodischer Zugang entwickelt, der es ermöglicht, postmoderne Texte ideologiekritischen Lektüren zu unterziehen, ohne deren strukturelle Komplexität zu negieren. Die so generierte Analyse liefert ein überraschendes Ergebnis: Sie zeigt, dass eine binär-oppositionelle und essentialistisch verstandene Geschlechtlichkeit auch in postmodernen Texten weitgehend als Ordnungsprinzip funktioniert, während in der Forschung oft – und wie sich erweist, allzu generalisierend – von einer Dekonstruktion aller Dichotomien ausgegangen wird.
Bundschuh-van Duikeren, Johanna, Lut Missinne und Jan Konst (Hrsg.). 2014. Grundkurs Literatur aus Flandern und den Niederlanden. 2 Bde. Münster, LiT.
Zwölf Schlüsseltexte aus der niederländischsprachigen Literatur und zwölf literaturwissenschaftliche Zugänge - das bieten die zwei Bände dieses Grundkurses. Sie vermitteln einen exemplarischen Überblick über die niederländische und flämische Literaturgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert und zeigen anhand von Modellanalysen, wie ein wissenschaftlicher Umgang mit Literatur möglich ist. Band 1 behandelt Methoden und Fragestellungen von u. a. Strukturalismus und Hermeneutik, New Historicism und Genderstudies, Postkolonialismus und Dekonstruktivismus. Band 2 des Grundkurses Literatur aus Flandern und den Niederlanden präsentiert repräsentative Auszüge von zwölf Schlüsseltexten der niederländischsprachigen Literaturgeschichte sowohl auf Niederländisch als auch auf Deutsch. Dabei kann der Leser viele der großen Namen näher kennenlernen, von Hadewijch über Joost van den Vondel bis hin zu Multatuli, Harry Mulisch und Hugo Claus. Die breitgefächerte Textauswahl bietet darüber hinaus auch einen Einblick in unterschiedlichste Genres verschiedener historischer Epochen wie Lied, Epos, Drama, Lyrik und Roman.
Krämer, Philipp. 2014. Die französische Kreolistik im 19. Jahrhundert. Rassismus und Determinismus in der kolonialen Philologie. Hamburg: Buske (Kreolische Bibliothek, Band 25).
Kreolistik und Kolonialismus waren jahrhundertelang eng miteinander verflochten. Ohne die koloniale Expansion wären Kreolsprachen und kreolische Kulturen nicht entstanden, ohne koloniale Strukturen war ihre wissenschaftliche Erforschung lange Zeit undenkbar. Dieser Band erschließt erstmals umfassend die grundlegenden Texte der französischen Kreolistik des späten 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verbindungen zwischen Sprachbetrachtung und Rassedenken: Wie wurde Kreolisierung im Rahmen der Ideologie vermeintlicher Rassenhierarchien erfasst? Wie gelang es zu dieser Zeit, sich vom festgefügten Bild der "Schwarzen" in der Sprachbeschreibung zu lösen? Als Philologie umfasst die damalige Kreolistik neben der Grammatikschreibung auch das Studium der Oralliteratur sowie Fragen der Verschriftlichung. Sie verwebt dabei Sprache und Text mit historisch-genealogischer Herkunftssuche zur Trennung des Eigenen vom Fremden. Für aktuelle linguistische und kulturwissenschaftliche Debatten um Eingrenzung von Konzepten wie Kreolisierung oder Hybridität liefert diese Arbeit ausgehend von der Disziplingeschichte fruchtbare Erkenntnisse.
Krämer, Philipp (Hrsg.). 2014. Ausgewählte Arbeiten der Kreolistik des 19. Jahrhunderts / Selected Works from 19th Century Creolistics. Emilio Teza, Thomas Russell, Erik Pontoppidan, Adolpho Coelho. Hamburg: Buske (Kreolische Bibliothek, Band 24).
Die Disziplingeschichte der Kreolistik ist noch lange nicht vollständig aufgearbeitet. Gerade im 19. Jahrhundert entfaltete sich ein neues Interesse für Kreolsprachen.
Dieser Band zeigt die ganze Vielfalt der Vorläufer des Faches: Vier bisher weniger beachtete Texte aus verschiedenen Ländern von ganz unterschiedlichen Autoren mit ihren eigenen Schwerpunkten können im Original und in deutscher Übersetzung neu entdeckt werden. Neben den Editionen beleuchten zu jeder historischen Arbeit jeweils zwei Kommentare von ausgewiesenen Fachleuten die Facetten der Quellen. Vom epistemologischen Erbe der Disziplin zur biographischen Vorstellung der Autoren, von der historischen Grammatik zur philologischen Bedeutung der Oralliteratur reichen die Fragestellungen, welche die heutige Kreolistik anhand älterer Texte angehen kann.
Lensen, Jan. 2014. De foute oorlog. Schuld en nederlaag in het Vlaamse proza over de Tweede Wereldoorlog (The Wrong War. Guilt and Defeat in Flemish Prose Fiction about the Second World War). Antwerpen: Garant-Uitgevers.
De Tweede Wereldoorlog speelt een centrale rol in de collectieve herinnering. Heel wat opvattingen en vraagstellingen rond ideologie, ethiek en identiteit worden door de oorlogsherinnering gekleurd. Die herinnering neemt ook in literatuur een prominente plaats in. Zo bevat het Vlaamse fictionele proza alleen al zowat 300 boeken die expliciet met de Tweede Wereldoorlog aan de slag gaan. De foute oorlog is de eerste omvattende studie van deze literaire oorlogssporen, met een speciale focus op vijf centrale thema’s: de gebeurtenissen rond mei 1940, het verzet, de collaboratie, de repressie en de jodenvervolging. Voor elk ervan biedt dit boek een overzicht van relevante romans en novelles, met analyse van thematische tendensen en inzicht in de kenmerken en ontwikkelingen van de literaire beeldvorming. De rode draad is de vaststelling dat de literaire oorlogsherinnering doordrongen is van een scherpe kritiek op het morele en politieke gedrag van de eigen gemeenschap tijdens en na de oorlog. Wordt de bezetter afgebeeld als een ongewenste maar herkenbare tegenstander, dan verschijnen leden van de eigen gemeenschap als onbetrouwbare en onberekenbare wezens. In plaats van een goede herinnering, gedragen door overwinning en bevrijding, ontstaat het beeld van een foute oorlog waarin nederlaag en schuld overheersen; een beeld dat in de Vlaamse collectieve herinnering vaak is weggedrukt, maar dat Vlaamse auteurs telkens opnieuw op het voorplan hebben gebracht. Door zijn brede opzet, zijn aandacht voor belichte en onderbelichte thema’s, het bijeenbrengen van gecanoniseerde en vergeten auteurs, en door de toegankelijke synthese van kenmerken en ontwikkelingen in de Vlaamse literaire herinnering aan de Tweede Wereldoorlog, vormt het boek een essentiële aanvulling tot de studie van de naoorlogse Nederlandse literatuur.
Lensen, Jan, Ludo Stynen & Yves T'Sjoen (Hrsg.). 2014. De stekelige jaren. Literatuur en politiek in Vlaanderen 1929-1944. Gent: Academia Press.
Het interbellum is een tijd van ingrijpende politieke omwentelingen. De wijze waarop de toenmalige liberale en kapitalistische politieke cultuur wordt geconfronteerd met de snelle groei van extreemrechtse en revolutionair-linkse bewegingen, leidt tot een sterke maatschappelijke verdeeldheid die uiteindelijk uitmondt in de Tweede Wereldoorlog. Die verdeeldheid manifesteert zich onvermijdelijk ook in het literaire landschap en wordt er mede door gedragen. Terwijl vele auteurs zich afzijdig houden, maken anderen hun werk dienstbaar aan politieke en ideologische overtuigingen. De bundel presenteert bijdragen die ingaan op de wijze waarop dit woelige tijdsklimaat zich in de periode tussen 1929 en 1944 in het Vlaamse literaire landschap voordoet. Hoe trachten schrijvers de groeiende maatschappelijke scheidslijnen een plaats te geven in hun werk en welke is de aard van hun politieke engagement? Kiezen zij voor de tendens of is de verhouding tussen het literaire en het politieke in hun werk veeleer ambigu? Tot op welke hoogte is hun politieke interesse onderhevig aan de onberekenbaarheid van de maatschappelijke gebeurtenissen? En welke impact heeft de bezetting op literaire instituties? Op basis van een analyse van enkele casussen uit het proza, de poëzie en het theater werpt deze bundel een verrassende blik op een aantal onderbelichte facetten van de spanning tussen literatuur en politiek in Vlaanderen tijdens deze stekelige jaren.
Noak, Bettina (Hrsg.). 2014. Wissenstransfer und Auctoritas in der frühneuzeitlichen niederländischsprachigen Literatur. Göttingen: v&r unipress.
Dieser Band beschäftigt sich mit dem exemplarischen Thema des Wissenstransfers und des Umgangs mit Autoritäten in der frühneuzeitlichen niederländischsprachigen Literatur. Er bietet eine breite Übersicht möglicher Felder des Wissenswandels auf dem Gebiet der kolonialen Literatur, der Entstehung naturwissenschaftlicher Texte, literarischer Netzwerke sowie theologischer und politischer Schriften. Die Autoren untersuchen den Gebrauch klassischer und/oder zeitgenössischer Quellen und damit die Entstehung und Veränderung der Auctoritas sowie die Bedeutung dieser Entwicklungen für den frühneuzeitlichen Wissensdiskurs. Thematische Schwerpunkte sind dabei die Konzepte des Spiels, des Wunders, der Konversion und der Imitation.
Schlücker, Barbara. 2014. Grammatik im Lexikon. Adjektiv+Nomen-Verbindungen im Deutschen und Niederländischen. Berlin, Boston: De Gruyter (Linguistische Arbeiten 553).
Das ungeklärte Verhältnis zwischen Wortbildung und Lexikon ist Gegenstand einer umfassenden und lang andauernden Diskussion in der morphologischen bzw. grammatiktheoretischen Literatur. Gleiches gilt auch für die Frage nach der Abgrenzung zwischen Morphologie und Syntax. Eine zentrale Rolle innerhalb dieser Debatten spielen nominale Komposita. Der Band untersucht solche Komposita und korrespondierende phrasale bzw. phraseologische Einheiten und diskutiert sie in Hinblick auf das Verhältnis von Wortbildung, Syntax und Lexikon. Konkreter Untersuchungsgegenstand sind Adjektiv-Nomen-Komposita (z.B. Sauerkirsche), ein in der Literatur verhältnismäßig selten berücksichtigter Subtyp der nominalen Komposition, sowie Adjektiv-Nomen-Phraseologismen (z.B. saure Sahne) im Deutschen und im deutsch-niederländischen Sprachvergleich. Die Arbeit behandelt die morphosyntaktischen Eigenschaften dieser Verbindungen im Rahmen eines konstruktionsgrammatischen Ansatzes und schlägt eine detaillierte semantische Analyse vor. Dabei werden auch aktuelle Veränderungstendenzen berücksichtigt. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage nach dem Verhältnis dieser Verbindungen zueinander und ihrer Repräsentation im mentalen Lexikon.
2012
Diepeveen, Ariane. 2012. Modifying words. Dutch adverbial morphology in contrast. Dissertation. Berlin: Freie Universität Berlin. (FU Dissertationen Online)
The topic of my dissertation is a domain of Dutch word formation which has so far been ignored in the morphological literature: the formation of complex adverbs through derivation. In overviews of Dutch word formation we usually find a list of suffixes for adverb formation: -(e)lijk, -(e)lings, -gewijs, -erwijs, -halve, -iter, -tjes, -waarts, -weg. These Dutch adverbial suffixes have only been treated very superficially which is in strong contrast with the genetically related German adverbial suffixes. Descriptions are usually restricted to the enumeration of a number of synchronic properties without empirical foundation. The diachrony of these suffixes has also remained in the dark whereas there are detailed diachronic descriptions of the German counterparts. With my dissertation I aim to fill these gaps by offering a detailed description of the Dutch adverbial suffixes from a synchronic and a diachronic perspective. It is based on qualitative investigation of attested language data from corpora and dictionaries. Two further word-formation morphemes are included, -matig and -technisch, whose German equivalents -mäßig and -technisch have recently received much attention in the literature. In view of the combined synchronic and diachronic perspective, I describe the development of each suffix starting in the oldest phase of Dutch until contemporary Dutch. Contrastive observations on German and English related suffixes are included to enrich the description of the Dutch suffixes.
This dissertation contains three main parts. The theoretical and practical foundation of my study is provided in the first part (chapters 1-6). The second part is the core of the dissertation: chapters 7-17 represent descriptions of the Dutch suffixes -(e)lijk, -(e)lings, -gewijs, -erwijs, -halve, -iter, -matig, -technisch, -tjes, -waarts, -weg. Each chapter consists of an introduction, a synchronic description, a diachronic description and a conclusion. Finally, in the third part of the dissertation (chapter 18), the results of the individual suffix descriptions are brought together and discussed, leading to conclusions on the category of ‘adverbial morphology’ and the linguistic function of ‘modification’.
Gaeta, Livio & Barbara Schlücker (Hrsg.). 2012. Das Deutsche als kompositionsfreudige Sprache. Strukturelle Eigenschaften und systembezogene Aspekte. Berlin, New York: De Gruyter (Linguistik - Impulse & Tendenzen 46).
Die Komposition nimmt eine zentrale Position in der Wortbildung (nicht nur) der germanischen Sprachen ein und gilt insbesondere im Deutschen als hochproduktives Wortbildungsmuster. Trotz der Fülle an Literatur zur Komposition im Allgemeinen stellt jedoch eine umfassende Auseinandersetzung und Darstellung der Komposition im Deutschen in der aktuellen Forschung ein Desiderat dar, auch innerhalb der deutschsprachigen Germanistik. Im Anschluss an frühere Untersuchungen ergeben sich heute aus einzel- und übereinzelsprachlicher Perspektive neue Untersuchungsaspekte, die nicht zuletzt auch aus aktuellen methodologischen Untersuchungsmöglichkeiten und Fragestellungen erwachsen, beispielsweise im Bereich der Korpuslinguistik und der Psycholinguistik. Der Band nimmt die Komposition im Deutschen aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick und möchte so dazu beitragen, diese Lücke füllen. Die Beiträge diskutieren sowohl Fragen, die sich aus einer innersprachlichen, strukturellen Perspektive ergeben, als auch weitergehende, systembezogene Aspekte der Komposition im Deutschen. Dazu gehören u.a. die Abgrenzung der Komposition von anderen Wortbildungsprozessen und von syntaktischen Prozessen, Überlegungen zur Struktur und Interpretation der zugrunde liegenden morphologischen Einheiten und ihrer Repräsentation im mentalen Lexikon sowie auch die graphematische Dimension der Kompositionsforschung und Fragen, die sich aus aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet der Textlinguistik und Diskurstheorie ergeben.
Hüning, Matthias, Ulrike Vogl & Olivier Moliner (Hrsg.). 2012. Standard Languages and Multilingualism in European History. Amsterdam, Philadelphia: John Benjamins Publishing Company. (Multilingualism and Diversity Management 1).
This volume explores the roots of Europe's struggle with multilingualism. It argues that, over the centuries, the pursuit of linguistic homogeneity has become a central aspect of the mindset of Europeans. In its extreme form, it became manifest in the principle of 'one language, one state, one people'. Consequently, multilingualism came to be viewed as an undesirable aberration. The authors of this volume approach the relationship between standard languages and multilingualism from a historical, cross-European perspective. They provide a comprehensive overview of the emergence of a standard language ideology and its intricate relationship with matters of ethnicity, territorial unity and social mobility. They explain for different European language areas in what ways the emergence of standard languages had an impact on multilingual policies and practices. Its comparative approach makes this volume an important resource for linguists, researchers from different philologies and social historians.