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Universitätsvorlesung: Die Mimesis und ihre Künste

News vom 10.04.2008

Universitätsvorlesung im Sommersemester 2008

Plakat zur Universitätsvorlesung

Eine Veranstaltung des Sonderforschungsbereichs 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste".

Konzeption und Leitung: Gertrud Koch, Christiane Voss, Martin Vöhler

Was ist Mimesis? Seit der Antike wird diese Frage kontrovers diskutiert. Der Mensch ist nach Aristoteles das 'mimetischste' aller Lebewesen: Durch 'Nachahmung' lernt er, sich in der Welt zurecht zu finden; er freut sich daran, im Nachgeahmten Bekanntes wiederzuentdecken. Dieses grundlegende Vermögen gebrauchen die Künste in besonderer Weise. Körper und Stimme, Farben und Formen, Rhythmus, Sprache und Melodie werden zu mimetischen Zwecken eingesetzt, so daß die einzelnen Künste wie auch ihre Verbindungen und Hybride entstehen. Während wir uns im Spiel vom Ernst des Lebens entlasten, changiert das Mimetische in der Kunst zwischen Ernst und Spiel. Welche Techniken nutzt die Mimesis in den Künsten? Wie verhält sie sich zu ihren Nachfolge- und Konkurrenzkonzepten (Realismus, Fiktion, Darstellung und Autonomie)? Wo liegen die Grenzen der Mimesis? Wie begründet sich die seit Platon vorgetragene Kritik und Polemik? Diese Fragen werden in der Vorlesungsreihe aufgenommen und diskutiert. Zugleich soll aus der Sicht von Kunst- und Literaturwissenschaft, Philosophie und Theologie die Aktualität des Mimesis-Konzepts bestimmt werden.

Die Vorträge finden jeweils montags von 16.15-17.45 im Hörsaal 1b in der Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin statt.

Programm:

14.04.2008 Cornelia Müller (Frankfurt an der Oder): Mimesis und Gestik
21.04.2008 Andreas Kablitz (Köln): Die Aristotelische Mimesis und das neuzeitliche Konzept der Darstellungsästhetik
28.04.2008 Georg Witte (Berlin): Darstellung? Herstellung! Die Übertrumpfung der Mimesis in der russischen Avantgarde
05.05.2008 Arbogast Schmitt (Marburg): Mimesis bei Platon
19.05.2008 Klaus Krüger (Berlin) Mimesis und Bild. Mediale Konstruktionen
26.05.2008 Gunter Gebauer (Berlin): Mimetisches Handeln: Verstehen und Gewalt
02.06.2008 Christoph Menke (Potsdam): Mimesis und das Spiel der Tragödie
09.06.2008 Sybille Krämer (Berlin): Der Bote, der mit fremder Stimme spricht. Über die Heteronomie von Medien
16.06.2008 Bernd Seidensticker (Berlin): Aristotelische Mimesis und Griechische Tragödie
23.06.2008 Íngrid Vendrell Ferran (Madrid): Das Paradoxon der Fiktion
30.06.2008 Joachim Ringleben (Göttingen): Mimesis und Agape. Imitatio Christi als die christliche Kunst der Liebe
07.07.2008 Adrian Stähli (Basel): Mimesis als Aufführung und Darstellung
14.07.2008 Holger Schulze (Berlin): Resonanzkünste: Mimesis in Bewegung?

 

 

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