Am 5. Dezember 2024 (18 Uhr) stellt der französische Autor und Goncourt-Preisträger Mathias Énard seinen Roman Déserter (Actes Sud 2023) vor, anlässlich des Erscheinens des Titels in deutscher Übersetzung (Tanz des Verrats, Hanser Verlag 2024). Darin verwebt Énard große historische Ereignisse mit individuellen Schicksalen. Im Mittelpunkt steht die fiktive Figur des Mathematikers und Buchenwald-Überlebenden Paul Heudeber, dessen Leben auf einem Kolloquium zu seinen Ehren erzählt wird – bei einer Schiffsreise durch Berlin, die am 11. September 2001 beginnt, der Tag an dem neue globale Konfliktlinie entsteht. Parallel dazu entfaltet sich die Geschichte eines namenlosen Deserteurs, dessen Leben durch die Begegnung mit einer schwer verletzten Frau eine neue Wendung erfährt. Dr. Lena Seauve (Lateinamerika-Institut, FU Berlin) diskutiert mit Mathias Énard über Literatur als Reflexionsraum für universelle Themen wie Krieg und Gewalt, aber auch Hoffnung und Menschlichkeit.