Lesung und Gespräch
Das journalistische Genre des fait divers diente bereits Autoren des französischen Realismus und Naturalismus im 19. Jahrhundert als Inspirationsquelle und erfährt in der französischen Literatur der Gegenwart erneut verstärkt Aufmerksamkeit. Die Autorin Minh Tran Huy widmet sich diesem Phänomen aus poetologischer wie literarhistorischer Perspektive: So basiert u.a. ihr Roman ‚La double vie d’Anna Song‘ (Actes Sud) von 2009 auf einem fait divers, und über Formen des literarischen Zugriffs auf solche Meldungen hat sie im letzten Jahr einen Essay mit dem Titel ‚Les écrivains et le fait divers: une autre histoire de la littérature‘ (Flammarion) verfasst. Die Lesung und Diskussion wird von Ulrike Schneider, Professorin für französische und italienische Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin, moderiert und findet in französischer Sprache statt.