Zentral-Asien
Herausgegeben von Oliver Lubrich.
Nach dem französischen Original, Asie centrale, von 1843.
Ergänzt durch Reisebriefe Alexander von Humboldts und die Reiseerzählung von Gustav Rose.
Mit zahlreichen Abbildungen, Karten und Faksimiles.
1184 Seiten, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2009.
Nach seiner Expedition durch das spanische Amerika (1799-1804) unternahm Alexander von Humboldt eine zweite Weltreise, die lange Zeit weit weniger bekannt war: durch das russische Asien, bis zur chinesischen Grenze (1829). Aus ihr ging eines der Hauptwerke des Berliner Wissenschaftlers hervor, das seit seinen Lebzeiten im deutschen Sprachraum nicht veröffentlicht wurde: Asie centrale (Zentral-Asien). Dieses neu zu entdeckende Buch ergänzt Humboldts Arbeiten über die 'Neue Welt' und bereitet sein spätes Großwerk Kosmos vor. Die abenteuerliche Reise führte quer durch Rußland und Sibirien bis nach China. Alexander von Humboldt beschreibt die Landschaften Asiens – Steppen, Berge, Höhlen, Seen; er führt seine Leser in den Ural und ans Kaspische Meer; er begegnet Tataren, Kirgisen, Kosacken und Mongolen, Bergwerksbesitzern und Leibeigenen, Befehlshabern der Grenzposten und polnischen Verbannten. Alexander von Humboldt arbeitete nicht allein, sondern mit einem Forschungsteam. Anders als im Fall der Amerika-Reise, deren Teilnehmer Aimé Bonpland oft übergangen wird, kommt in der Edition des Rußland-Werkes der Begleiter Gustav Rose zu Wort, der einen eigenen Bericht verfaßte. In den Briefen, die Alexander von Humboldt aus Sankt Petersburg, Kasan, Barnaul, Astrachan und von vielen weiteren Orten schrieb, werden unterschiedliche Facetten des Wissenschaftlers und Politikers, Schriftstellers und Wirtschaftsberaters, Diplomaten und Satirikers sichtbar.