Springe direkt zu Inhalt

Guy Sherman

Guy Sherman
Bildquelle: Privat

Ton der Zeit. Hölderlins Geschichtsphilosophie der Dichtarten

Adresse
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin

Guy Sherman absolvierte sein Bachelorstudium in Allgemeiner Literaturwissenschaft und im interdisziplinären Programm der Geisteswissenschaften (mit den Schwerpunkten Bibelwissenschaft, Psychoanalyse und französische Kultur) an der Universität Tel Aviv. Dort schloss er auch sein Masterstudium in Allgemeiner Literaturwissenschaft mit einer Arbeit über die Funktion der Schrift in Hölderlins späten Gesängen ab. Während seines Studiums arbeitete er an der Universität als Tutor eines Einführungskurses in die Literaturtheorie und als Lehrassistent zweier weiterer Kurse.

Im Akademischen Jahr 2019/2020 studierte er mit einem Stipendium der Stadt München Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität, 2021 folgte ein Erasmus-Semester an der Freien Universität Berlin. Für seine Leistungen an der Universität Tel Aviv erhielt er Stipendien der Marcel Reich-Ranicki Stiftung, der Pozis Stiftung und der Isaiah Avrech Stiftung.

Seit Oktober 2023 ist er als Stipendiat des DAAD Doktorand an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der Freien Universität Berlin, unter der Betreuung von Prof. Dr. Eva Geulen.

Ton der Zeit. Hölderlins Geschichtsphilosophie der Dichtarten

Belege für Hölderlins spekulative Auseinandersetzung mit der Einteilung der Dichtung in drei „Arten“ (Epos, Tragödie, Lyrik) finden sich in den Entwürfen zu seinem geplanten Iduna-Journal (Sommer 1799) und in den Fragmenten zum Wechsel der Töne (vmtl. Sommer 1800). Zwischen diesen beiden Textkonvoluten entstanden zwei der experimentellsten und rätselhaftesten theoretischen Fragmente des Dichters, die mit den Worten „Das untergehende Vaterland...“ und „Wenn der Dichter einmal des Geistes mächtig ist...“ beginnen. Darin werden unter anderem geschichtsphilosophische Fragen behandelt. Peter Szondi hat gezeigt, dass die symmetrische Gegenüberstellung von Hellas und Hesperien in Hölderlins berühmtem ersten Brief an seinen Freund Böhlendorff (Dezember 1801) mit seiner Theorie des Tonwechsels vergleichbar ist. Dennoch lässt seine Abhandlung einige Fragen nach dem gattungstheoretischen Ursprung der Geschichtsphilosophie des Dichters offen. Diese sollen in dem Projekt anhand einer Lektüre der Entwicklung von Hölderlins Gattungspoetologie in den Homburger theoretischen Fragmenten im Kontext anderer zeitgenössischer Texte zur Ästhetik (Herder, Kant, Schiller, Friedrich Schlegel, Schelling) untersucht werden.

Zur Website Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften
GeschKultLogo
Dahlem Research School
Deutsche Forschungsgemeinschaft
logo einstein grau